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Bodenschichten

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Umgraben ... ja oder nein?

Umgraben oder nicht umgraben?

In der Landwirtschaft setzt sich immer mehr die pfluglose Bodenbearbeitung durch um Bodenstruktur und Bodenlebewesen zu schonen. Doch gilt das auch fürs Umgraben im Garten? Viele Gärtner meinen, dass nur durch umgraben der Boden krümelig und gut durchlüftet wird. Das Wenden der Schollen dreht aber im wahrsten Sinne das Bodenleben „auf links“ und stört dadurch diesen sensiblen Lebensbereich. Was ist nun richtig(er)?

Mikrokosmos auf wenigen Zentimetern

Der Boden ist ein komplexes Gefüge aus mineralischen und organischen Stoffen, feinen Wasserwegen und Luftporen ist, in denen Wurzeln und Pilze riesige Netzwerke bilden. Bakterien und Algen errichten unsichtbare Kolonien von Millionen Exemplaren in wenigen Kubikzentimetern Erde und zahlreiche Tiere vom Maulwurf bis zum winzigen Fadenwurm gehen ihren Geschäften nach. In einem gesunden Boden besteht ein stabiles Gleichgewicht zwischen Abbau und Aufbau organischer Substanz.

Die Organismen in den oberen drei bis acht Zentimetern Bodenschicht sind für die Verarbeitung weicher abgestorbener Pflanzenteile zuständig. Sie lieben Luft, Wärme und etwas Feuchtigkeit, um optimal arbeiten zu können. Regenwürmer die „großen Brocken“, Mikroorganismen die kleinsten Teile die übrig bleiben. An holzigen Materialien wie Ästen, Stängeln, Stroh oder Rinde beißen sie sich aber quasi die Zähne aus. Hier kommen Bakterien und Pilze ins Spiel. Sie zerlegen das grobe Material zu Humus. Das klappt am besten unter der Erde oder unter einer Mulchschicht, denn Bakterien und Pilze mögen es dunkel und feucht. Erst der Humus macht die Erde krümelig und speichert die durch die Zersetzung entstandenen Pflanzennährstoffe wie Kalium, Harnstoff, Magnesium oder Phosphat.

Beim Umgraben gerät die fein abgestimmte Gesellschaft der Bodenlebewesen durcheinander. Die Licht- und sauerstoffliebenden Organismen aus dem Obergeschoss landen „im Keller“ und die Bewohner der Dunkelheit trocknen an der Oberfläche in der Sonne aus. Man kann sich gut vorstellen, dass es mehrere Wochen dauert, bis sich alles erholt und wieder sortiert hat. Das kann ja nicht Sinn der Sache sein, oder? Natürlich nicht. Nur schwere, lehmige Böden müssen umgegraben werden, damit die dicken Klumpen durch Frost auseinandergesprengt werden. Sandige oder mittelschwere Böden brauchen nicht umgegraben zu werden. Es reicht, mit einer Grabegabel alle 20 Zentimeter einzustechen und die Erde etwas zu lockern.

Alles Humus, oder was?

Damit ein schwerer Boden nicht gleich wieder zusammensackt und fest wird, braucht auch er viel Humus. Genau wie ein leichter, sandiger Boden, durch dessen große Poren Wasser und Nährstoffe viel zu schnell ausgespült werden. Und wie bekommt man Humus in den Boden? Nach der Ernte oder als Zwischenfrucht wird Gründünger gepflanzt (Lupine, Klee, Gelbsenf etc.), die im Winter als Schutzschicht fungiert. Man kann auch eine Mulchschicht aus Laub, halbverrottetem Kompost oder Schnittgut ausbringen. Im Februar wird die grobe Mulchdecke entfernt und kompostiert, abgestorbene Gründüngerpflanzen werden mit einem Grubber leicht eingearbeitet.

Mein Tipp: Auch Urgesteinsmehle oder andere Tonminerale sind hilfreich zur Verbesserung sowohl sandiger, als auch sehr lehmiger Böden.




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